Knapp drei Stunden waren die zwölf Spielerinnen mit ihren zwei Trainern der SG Marburg/Gießen am letzten Samstag, dem 2.6., unterwegs um zu Gast beim Rugby Club Aachen das Finalturnier der Ligarunde in der Division West auszuspielen. Die lange Fahrt und ein liegengebliebenes Auto verhießen zwar keinen guten Start in den Tag, doch ließ sich die Spielgemeinschaft davon nicht entnerven und spielte in Folge ein außerordentlich erfolgreiches Turnier, das am Ende mit dem zweiten Platz beendet werden konnte. Besonders viel Stärke konnten wir dabei aus dem vollen, gut trainierten Kader schöpfen, der sich für Aachen zusammengefunden hat.
Im ersten Spiel der Gruppenphase traf die SG Marburg/Gießen auf die Spielgemeinschaft aus Hürth/Köln. Der erste Versuch durch Antonia Nussbaumer konnte direkt nach dem Fangen des Ankicks gelegt werden. Die Sicherheit, die dieser exzellente Spielzug unserem Team brachte, ließ zu keiner Minute nach, so dass noch vier weitere Versuche durch Sophie Brakemeier (2), Verena Paul und Alessandra Bottini fallen konnten. Marburg/Gießen konnte dabei vor Allem durch ein strukturiertes Angriffsspiel und dem systematischen Ausnutzen von Verteidigungsschwächen der Gegnerinnen überzeugen. Das Spiel endete nach zwei Erhöhungen 29:0.
Nach nur 20 Minuten Pause sah man sich im zweiten Gruppenspiel der SG Düsseldorf/Bochum gegenüber. Die Erinnerungen an die zwei hohen Niederlagen, die die Nordrhein-Westfälinnen uns diese Saison schon eingebracht haben, brachten uns jedoch nicht aus der Ruhe. Wieder gelang es der SG Marburg/Gießen einen Versuch in den ersten Sekunden des Spiels zu legen – diesmal durch Alessandra Bottini – und konnte in Folge dessen ihr Spielniveau aus dem ersten Spiel halten, eine ausgeglichene und spannende Partie spielen und noch zwei weitere Versuche durch Verena Paul und Lena Rasenat legen. Doch auch die SG Düsseldorf/Bochum konnte dreimal punkten, sodass am Ende eine erfolgreiche Erhöhung die Entscheidung und uns einen Sieg von 17:15 bringen sollte.
Die zwei Siege der Gruppenphase sicherten Marburg/Gießen einen Platz im Halbfinale, das gegen die Damen des RC Bonn-Rhein-Sieg gespielt wurde. Dabei gelang ein besonderer Hattrick. Zum dritten Mal in Folge konnte von Alessandra Bottini ein Versuch direkt vom Fang des angekickten Balls gelegt werden. Aus dieser Situation entwickelte sich ein hartes Spiel, in dem beiden Teams die Unermüdlichkeit in Sachen Angriff und Verteidigung deutlich anzusehen war. Letztendlich konnte die SG Marburg/Gießen sich jedoch gegen ein, im Verlauf der Saison stets besser gewordenes, Team aus Bonn durchsetzen. Weitere Versuche durch Lena Rasenat (2), Veronika Keil und Alexandra Groß, sowie zwei Erhöhungen sorgten für ein Endstand von 29:12, das uns einen Platz im Turnierfinale sicherte.
Das letzte Spiel und Finale spielte die SG Marburg/Gießen gegen den RFC Dortmund. Diese zogen ihr gewohnt stark körperliches Spiel auf und brachte die Spielgemeinschaft damit schnell in die Bredouille. Die Dortmunderinnen nutzen ihr Talent in Sachen Turnovers perfekt aus um der SG Marburg/Gießen kaum eine Angriffschance zu lassen. Auch die nach vier Spielen langsam schwindende Puste trug ihren Beitrag dazu bei, dass wir schwer ins Spiel kamen und nicht an den Erfolg der vorherigen Spiele anknüpfen konnten. Lediglich ein verdienter Versuch konnte durch Antonia Nussbaumer gelegt werden, der uns ein Endergebnis von 5:24 bescherte.
Trotz der Niederlage im letzten Spiel ist die SG Marburg/Gießen und ihr Trainerteam aber mehr als zufrieden mit dem erspielten zweiten Platz. Das Turnier stellt ein Höhepunkt in einer Saison dar, in der wir eine stetige Verbesserung in unserem Spiel beobachten konnten. Am 16.6. soll dieser Status ein letztes Mal für diese Saison unter Beweis gestellt werden, wenn es für die Spielgemeinschaft nach Unterföhring zum Süd-West-Pokal geht.